Offene Umfragen

Um weitere Zugänge zu Sichtweisen von Jugendlichen auf die Entwicklung der Münchner Innenstadt zu gewinnen, wurden offene Umfragen durchgeführt. Hierdurch konnten zusätzliche Diskursräume außerhalb des formalen Bildungskontextes geschaffen und die Heterogenität an beteiligten Jugendgruppen und Perspektiven gestärkt werden. Zum einen wurden Jugendliche im öffentlichen Raum befragt, insbesondere im Areal zwischen dem Marienplatz und dem Karlsplatz (Stachus). Zeitlich wurden die beiden Umfragen am Wochenende (einmal vormittags und einmal am frühen Abend) durchgeführt, um einem breiten Spektrum an jungen Menschen die Teilnahme zu ermöglichen. Dabei nahmen 21 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 17, meistens in Form von Gruppen oder zu zweit, teil. Um die Niederschwelligkeit der Umfrage zu gewährleisten, wurden unterschiedliche Menschen angesprochen, die der Zielgruppe altersgemäß entsprachen, ohne weitere soziodemografische Daten zu erfassen. Die Befragten wurden dabei über den Zusammenhang der Umfragen mit der Entwicklung des Handlungsraumkonzepts für die Innenstadt informiert, auch um über die Verwendung der Aufzeichnungen aufzuklären.

Zum anderen wurden gezielt Münchner Institutionen wie Bellevue di Monaco und Refugio München e. V. kontaktiert, um in ihren Einrichtungen Umfragen durchzuführen. Das Bellevue di Monaco ist ein Kulturzentrum in München, das sich für die Integration und Teilhabe geflüchteter Menschen engagiert. Es bietet Raum für Begegnung, kulturellen Austausch, Bildungsangebote und Projekte. In der Refugio Kunstwerkstatt werden verschiedene Kunst- und Kulturprojekte für junge geflüchtete Menschen angeboten, die in München ihren Wohnsitz haben. Beide Einrichtungen wurden bewusst eingebunden, um auch die Perspektiven und Meinungen junger geflüchteter Menschen zu berücksichtigen. So konnten 14 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 21 Jahren mit Fluchthintergrund aktiv am Dialog über die Gestaltung der Innenstadt teilnehmen. Für die Durchführung von Umfragen im öffentlichen Raum wurde eine junge Kuratorin von KINO ASYL gewonnen. Die Befragungen basierten auf einem Frageleitfaden, der sich an den Themenschwerpunkten der Ausstellung „In aller Öffentlichkeit“ sowie an der Mentimeter-Methode orientierte. So konnte eine verbesserte Vergleichbarkeit der Audioergebnisse geschaffen werden.


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